Jörg Ramsauer Literatur, Natur, Sport

Joomla vergeblich auf dem Server (all-inkl) löschen

Dezember 24

Die Problematik existiert nicht nur bei Joomla, sondern auch bei anderen Programmen. Sie wollen ein Programm bzw. eine Datei, Ordner oder Verzeichnis mittels FTP Programm auf dem Server löschen, aber die Dateien lassen sich nicht löschen. Dies ist mir mit der Joomla Installation widerfahren. Mittels Filezilla (mein FTP Programm) wollte ich die Installation löschen. Wohl wissend, daß es Rechte Probleme geben kann, habe ich unter „Information“ die Rechte auf 777 für alle Dateien, Verzeichnisse und Unterordner gesetzt. Damit hätte ich theoretisch alle Befugnisse zum Löschen von Dateien etc. gehabt. Aber der Server ließ sich nicht beirren. Er akzeptierte meine Änderung der Schreibrechte nicht und ignorierte meine Anweisungen.

Die Löschung gelang mir nur auf der Seite meines Providers, in diesem Fall all-inkl. Dort befindet sich im KAS unter dem Ordner „Tools“ ein Menüeintrag „Besitzrechte“. Dort kann man den zu löschenden Ordner, oder das zu löschende Verzeichnis angeben und die Rechte zurücksetzen. Meistens muß man dann wenige Minuten warten, damit die Änderungen wirksam werden und man das erfolgreiche Löschen mit Hilfe des FTP-Programmes durchführen kann.

Die Schraube und das Ventilkelchunterteil

November 30

Alles fing ganz harmlos an. Ein Leck im Spülenunterschrank brachte mich als Haushandwerker auf den Plan. Der Verursacher war schnell ausgemacht. Die Konterschraube, die den Ventilkelch mit dem unterhalb der Spüle befindlichen Ventilkelchunterteil verband, war abgeschert. Zunächst versuchte ich im Baumarkt Ersatz zu finden. Ich wurde weiter zum Möbelhaus in die dortige Küchenabteilung verwiesen. Dort wurde die Restekiste hervorgeholt. Auch dort war keine Schraube mehr vorhanden. Allerdings fanden sich dort einige Ablaufsets mit Ventilkelchunterteil, Ventilkelch, Dichtung und natürlich der verbindenden Schraube. Ich nahm dies mit und fuhr nach Hause. Die Schraube des Ablaufsetes paßte nicht. Dies war kein Nachteil, da ich feststellen mußte, daß sich die alte Schraube auch unter Zuhilfenahme einer Zange nicht aus dem Kunststoffgehäuse lösen ließ. Also mußte sowieso ein umfangreicher Ersatz her. Zudem fand sich in dem Ventilkelchunterteil ein mehrere Millimeter starker Biofilm. Den sollte ich vielleicht mal mikroskopieren. Also war der Entschluß schnell gefaßt. Das Ablaufset wird eingesetzt.

Ich probierte das Ablaufset aus und es zeigte sich, daß es passte. Allerdings entdeckte ich dann, daß sich an dem Ventilkelchunterteil zwei Ausgänge für einen Abfluß befanden. Ich brauchte jedoch nur einen Ausgang. Ich beschloss also, eine Verschlußkappe zu besorgen. Zurück im Möbelmarkt fragte ich den Verkäufer in der Küchenabteilung nach einem Verschluß. In der Restekiste fand sich jedoch kein Teil. Im Baumarkt fand ich eine Kappe von 1 Zoll Größe und war der Auffassung, daß diese passen mußte. Zu Hause stellte ich jedoch fest – sie paßte nicht. Nun schickte ich meine Frau zu einem in der Nähe befindlichen Küchenstudio. Sie nahm das Ventilkelchunterteil an sich und fuhr zu dem Studio. Als sie zurückkam berichtete sie, daß der Monteur z.Zt. nicht anwesend sei und sich später melden würde. Im weiteren Verlauf meldete sich besagter Monteur mit der Nachricht, eine Verschlußkappe zu haben. Da die Zeit jedoch fortgeschritten war, mußten wir den Vorgang auf den folgenden Tag verschieben. Meine Frau fuhr nun zu dem Studio, um die Verschlußkappe zu besorgen. Sie kam lediglich mit einem ordinären Kunststoffring zurück, für den man ihr sage und schreibe 10 EUR abgenommen hatte. Der Ring war natürlich ohne Wirkung, da eventuelles Überschusswasser immer noch nicht zurückgehalten werden konnte. Nun fuhr ich zu dem Studio und ließ mir die 10 EUR erstatten. Im Baumarkt angekommen fand ich zusammen mit dem Verkäufer einen Metallverschluß von 1,5 Zoll. Zu Hause mußte ich jedoch feststellen, daß dieser auch nicht passte. Zu guter Letzt kam ich auf die Idee, Zubehörteile für die Gartenbewässerung zu besorgen und siehe da. Es fand sich eine Möglichkeit, meinen Ablauf an dem Ventilkelchunterteil zu verschließen. Allerdings etwas umständlich, da ich dazu 2 PE Schraubverschlüsse, einen PE-Schlauch und eine PVC Kappe benötigte. Summa sumarum lag ich nunmehr bei etwa 12 EUR für die bisherigen Materialkosten, ohne die Fahrt- und Arbeitskosten zu berechnen. Da hätte ich dann auch einfacher ein Ablaufset mit nur einem Abfluß im Baumarkt für 13,49 EUR kaufen können. Aber wie heißt es so schön – Hinterher ist man immer schlauer.

Problem mit Fritz Box cable 6360 beim Anbieterwechsel

November 30

Ausgangssituation: Internetanbieter unitymedia. Telefonanschluß über den lokalen Anbieter sipgate aus Düsseldorf. Wechsel mit dem Telefon komplett zu unitymedia. Vorteil ist, daß nunmehr die Fritz Box 7270 und das eigene von unitymedia gelieferte Modem durch die neue Fritz Box 6360 cable ersetzt wird und ein Gerät weniger dieselbe Arbeit leistet. An die neue Fritz Box 6360 cable wurden wieder die beiden Fritz Telefone angeschlossen. Die Portierung sollte erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Die Fritz Box wurde von mir in Betrieb genommen und konfiguriert. Die Telefone funktionierten. Einige Tage später spielte unitymedia die neuen unitymedia Rufnummern automatisch in die Box ein und löschte meine Konfiguration.

Es zeigte sich, daß ankommende Gespräche angenommen werden konnten, aber des öfteren beim ersten Klingeln der Anrufer nicht zu hören war. Dieser mußte erst ein zweites Mal anrufen, um gehört zu werden. Außerdem konnten wir nicht mehr anrufen. Der angerufene Teilnehmer konnte uns hören, wir ihn aber nicht. Von Seiten der hotline unitymedia gab es viele Hinweise, die jedoch allesamt falsch waren. Die Empfehlung, daß WLAN Funknetz auf einen anderen Funkkanal zu setzen war ebenso falsch wie die Vermutung die Fritzbox hätte ein Problem.

Der richtige Hinweis kam von der sipgate Hotline. Das Problem war eine Einstellung innerhalb der Fritz Box. Dort muß folgende  Konfiguration unter Telefonie/Eigene Rufnummern vorgenommen werden. Bei der Einrichtung hatte ich als Internet Telefonie Anbieter „sipgate“ angegeben. Dort muß nun die Option „anderer Anbieter“ gewählt werden. Dann erscheinen zusätzliche Felder in denen „Registrar“ und „STUN-Server“ abgefragt werden. Bei mir war bisher unter „STUN-Server“ der Eintrag „stun.sipgate.net:10000“ zu finden. Dieser Eintrag muß gelöscht werden und somit war das Problem beseitigt.

Lehrgang mit Renshi Ole Björn Tuftedal

November 19

Für die Karatekas des sv straelen der Stilrichtung Matsubayashi-Shorin-Ryu war das vergangene Wochenende ein Highlight in diesem Jahr. Ole Björn Tuftedal,Träger des 6. Dans aus Norwegen hatte sich zu einem Lehrgang angekündigt. Wieder einmal war die Sporthalle im Straelener Ortsteil Auwel-Holt der Mittelpunkt der Aktivitäten.

Zu diesem Event reisten nicht nur die Mitglieder der befreundeten Dojos aus Viersen und Anrath nach Straelen, sondern auch Karatekas aus Ostfriesland und dem Ruhrgebiet wollten sich diesen Lehrgang nicht entgehen lassen. Ole Björn Tuftedal war selbst zu eigenen Trainingszwecken vor kurzem auf Okinawa und konnte von dort neue Informationen zu Einzelheiten der Katas unserer Stilrichtung mitbringen. In den zwei Tagen wurden intensiv die einzelnen Bewegungsabfolgen (Katas) trainiert sowie daraus abgeleitete Anwendungen (Bunkais) einstudiert.

Nach Abschluß des Lehrganges fanden noch Dan-Prüfungen statt, wobei u.a. Thakis Dragonakis aus dem sv straelen die Prüfung erfolgreich bestand. Ein Dank geht noch an die Stadt Straelen, die uns die Halle zur Verfügung stellte.

Der Niederrhein in 80 Grautönen

November 10

Allein der Titel verspricht eine Entdeckung. Diese Entdeckung wollten viele Leute gestern Abend im Ratssaal in St. Tönis genießen als Autorin Susanne Böhling und Christoph Sattler ihr neues Buchprojekt vorstellten. Für mich persönlich war es die erste Lesung nach langer Zeit.

Meine Anfahrt war schon schön, da ich bisher noch nicht in St. Tönis Zentrum gewesen war. Der Ort war schön beleuchtet und als ich durch die Fußgängerzone stapfte, fand ich es hier sehr behaglich. Das Rathaus, mit einem kleinen Vorplatz versehen, stellte sich als ein schönes, älteres Gemäuer vor. Im ersten Stock brannte bereits Licht und ich erwartete hinter den Vorhängen mein Ziel – die Buchpräsentation. Dies erinnerte mich direkt daran, daß ich bereits einige Minuten zu spät war – aber nicht alleine, denn vor mir hastete auch eine Dame schnellen Schrittes den Treppenaufgang empor.

Während Susanne Böhling die Gedichte aus ihrem Buch mit perfekter Betonung und ausdrucksvoll vortrug, ertönte die sanfte Musik des Jazzpianos. Dazu wurden die Bilder von Christoph Sattler mit Hilfe des Beamers präsentiert. Erstaunlich fand ich die Tatsache, daß Susanne Böhling die Texte in einem hintereinander weg geschrieben hat. Für meine Begriffe ist dafür sehr viel Kreativität und Muße notwendig.

Der 80jährige Christoph Sattler betreibt sein Hobby mit einer richtigen Passion. Radierungen, Aquarelle und andere Techniken hat er ausprobiert. Seine Originale konnten im Ratssaal bestaunt werden. Schon allein der Ablauf eines Kupferstichs ist wahnsinnig aufwändig. Zu allen Texten ordnete er entsprechende Bilder zu, wobei er die meisten nicht aus seinem umfangreichen Fundus verwenden konnte, sondern neu anfertigen mußte.

Es gelang dem Jazz-Musiker, dessen Name mir leider entfallen ist, ohne vorherige Probe! sich auf die vortragende Susanne Böhling harmonisch einzustellen und alle Anwesenden zu begeistern. Das Publikum honorierte den gelungenen Abend mit viel Beifall.

Wer jetzt das Buch erwerben möchte, der nutzt die unten angeführten Informationen.

2012, 14 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 19 x 27 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
Mitarb. v. Barbara Hilgers; Illustration: Christoph SattlerSchweitzerhaus Verlag ISBN-10: 3863320174
ISBN-13: 9783863320171

 

Floriade 2012 – ein durchwachsener Eindruck

November 3

Wenn Ausstellungen eröffnet werden, die den Titel „Welt“ tragen wird in der Regel nicht mit Superlativen gespart. Die Erwartungen des Publikums sind sicherlich auch besonders aufgrund eben dieser begrifflichen Superlative.

Die Floriade in Venlo ist als Welt-Gartenbau-Ausstellung, die nur alle zehn Jahre stattfindet ein Event, das im Gartenbau nicht einer Bundesgartenschau gleichzusetzen ist. Die Frage ist berechtigt, welche Erwartungen das Publikum denn hegt.  Für einen Besucher, der sich fachlich auf Augenhöhe der Veranstalter befindet, sind sicherlich die Erwartungen anderer Natur als für den buchstäblichen Laien, der sich mit dem Gartenbau in seinen Facetten in keinster Weise auseinander setzt und gesetzt hat.

Die Anfahrt zum Ausstellungsgelände offenbart eines vorweg. Das Wort Superlativ kann schon für diesen Teil für sich in Anspruch genommen werden, denn obwohl man als ankommender Autofahrer mit einem Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Eingang bzw. zum dort vorhandenen Busparkplatz erwartet, wird man relativ weit weg geführt. Es zeigt sich dabei, daß man bereits ein Straßensystem installiert hat, das bereits in die Zukunft gerichtet ist. Die Information, das in dem Parkplatzpreis von 10 EUR der Bustransfer bereits enthalten ist, wird deutlich kommuniziert.

Bei unserem Besuch erwarteten uns im Eingangsbereich zahlreiche Gräser, die man in der Rabatte hervorragend kombiniert hatte. Der weiträumige Platz ließ Erwartungen aufkommen.  Der große Kuppelbau in der Mitte des großen Platzes beinhaltete eine kurze Einführung in den Gartenbau als Wirtschaftsfaktor. Von dieser nur wenige Minuten dauernden Show hätte ich mir als Konsument mehr versprochen. Hier wurden schnelle Szenenwechsel durchgeführt, die nicht sauber abgestimmt waren. In weiteren Gebäuden stellten sich Firmen bzw. Regionen vor. Im NRW Pavillion war die Stadt Krefeld zu Gast. Ehrenamtliche Mitarbeiter stellten in einer Ecke die Produktion von Seide vor. Dies war sehr gelungen.

Der Bereich „Green Engine“  zeigte ein paar Mustergärten. Ein kleiner Teil war der Präsentation von Blumenzwiebeln gewidmet. Die Außengestaltung machte Lust auf das Entdecken des zum Thema errichteten Gebäudes. Dort wurde im Inneren ein Film gezeigt, der den Betrachter der Blumenzwiebel näher bringen sollte. Allerdings war der Zeichentrickfilm eher kontraproduktiv, da er den Konsumenten in eine infantile Ecke stellte, an Statt ihm Fakten zu bieten. Details der Produktion, wie in einem Dokumentarfilm wären da sicherlich eher angebracht und hilfreich gewesen. Dafür gibt es ein klares ungenügend.

Das zentrale Element an dieser Stelle war der Gewächshauskomplex mit integriertem Cafe und einer Empore zur Darstellung einiger Nationen, die jedoch eher zur Verkaufsveranstaltung geriet. Die Bepflanzung in der Halle machte Lust auf Mehr. Ebenso die Integration von Kunst und die Vorstellung von begrünten Innenwänden mit Hilfe von vertikalen Wandkontruktionen. Für alle Freunde der gedruckten Buchstaben und excellenten Bilder in Verbindung mit schönem Papier gab es ein Bücherregal mit literarischen Ausflügen in die internationale Gartenliteratur. Die teils großformatigen Bildbände konnten an einem rustikalen Tisch ausgiebig studiert werden. Dieser Teil war gelungen.

Im benachbarten Areal „Relax and Heal“  konnte man in die über das Gelände schwebende Seilbahn einsteigen. Dort wurden vertikale Kräuterwände für Außen gezeigt. Die  Gondelfahrt offenbarte eine schöne Übersicht über das Gelände und führte in den Bereich „World Show Stage“.  Etliche Nationen zeigten sich dazu in architektonisch unterschiedlich gestalteten Bereichen. Allerdings konnte ich mich hier auch nicht des Eindrucks erwehren, daß hier der Kommerz im Vordergrund stand, statt eine Besonderheit des Landes vorzustellen.  Dies war für mich eine enorme Schwachstelle, die dazu führte, daß ich mich unweigerlich schnell aus diesem Bereich verabschiedete.

Für uns war das herausragendste Element auf dieser Floriade „The Willowman“. Der Weiden-Künstler, Will Beckers, hatte mit seinen Weiden zahlreiche Behausungen kreiert, die nicht nur einen gewaltigen Eindruck hinterließen, sondern auch sicherlich zukunftsweisend im Hinblick auf naturnahes Bauen sind. Beckers hatte bewohnbare Behausungen geschaffen ohne Dübel und Schrauben, sondern nur die Eigenschaften der Weide berücksichtigend. Bezeichnend war, daß auf sämtlichen Plänen der Floriade dieser Künstler nicht oder nur unzureichend berücksichtigt wurde.

Der unten aufgeführte Plan zeigt eine Animation der Seilbahn, aber keinen Hinweis auf Will Beckers

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.floriade.de/application/assets/default/images/nieuwe-plattegrond-ipad.png&imgrefurl=http://www.floriade.de/map.html&h=1688&w=2186&sz=3895&tbnid=k6y-MPg6DPrYXM:&tbnh=90&tbnw=117&prev=/search%3Fq%3Dfloriade%2Bplan%26tbm%3Disch%26tbo%3Du&zoom=1&q=floriade+plan&usg=__HMG_7tiipK7DzD6Eqzor4yTllDM=&docid=LHQzetgAeYq_hM&hl=de&sa=X&ei=aUOVUKXtHuqK4gTcwIAw&ved=0CDUQ9QEwBA&dur=333

Der Weidenkünstler lud alle Kinder ein, an seinem Projekt teilzuhaben. Jedes Kind erhielt ein Grundgerüst und konnte durch Suchen in der nahen Umgebung Material sammeln und das Grundgerüst zu einem „Natur-Strauß“ ausbauen.  Die mit persönlichen Daten auf einer Holztafel ausgestatteten Werke wurden dann in einem „Weidentunnel“ der Öffentlichkeit präsentiert. Von dieser Aktion hätte ich mir einen größeren Anteil auf der Ausstellung vorgestellt. Hier wären Elemente wie sie im Ideenpark umgesetzt wurden, die die Kreativität fördern und Wissen durch haptische Erfahrungen vermitteln, ideal gewesen.

 

Die nächste Floriade wird im Jahr 2022 in Almere stattfinden. Genug Zeit also für die Veranstalter mehr Attraktionen für Kinder zu bieten und ein intensives Mitmach Konzept zu entwickeln – Kinder – Natur – Spaß., das natürlich gleichermaßen auch für Jung und Alt einen Anreiz darstellen könnte.

Ist die Teilnahme an einer Messe sinnvoll ?

November 2

Diese Frage beschäftigt sicherlich im Nachgang zur Internationalen Pflanzen Messe in Essen die Gemüter in zahlreichen Geschäftsführungs-Etagen. Dabei stellt sich zunächst die Frage an welchen Parametern der Erfolg bemessen werden soll. Ist es die Anzahl der geschriebenen Aufträge. Dazu wird allzuoft unisono betont, daß die Zeit der Auftragsmessen schon lange vorbei sei. Ein anderer Parameter wäre die Anzahl der Personen, die einen Stand besuchen oder zuweilen auch belagern. Diese Kenngröße ist sicherlich auch nicht unbedingt dazu geeignet als Erfolgsfaktor gewertet zu werden, denn offensichtlich können besondere Attraktionen, um nur einmal die Zur Schau Stellung von Fleisches Lust zu nennen, dazu dienen, die Besuchsfrequenz statistisch signifikant zu erhöhen. Natürlich kann der Kunden-Besuch auch dem Außendienstmitarbeiter gelten, den man erst in der Vorwoche das letzte Mal gesehen hat. Die Gründe für den Standbesuch können natürlich auch in dem natürlich vorhandenen Phlegmatismus zu suchen sein, da Mensch gerne bekannte Gesichter aufsucht und nicht unbedingt auf das Neue, Unbekannte stürzt.

Sicherlich ist die Effizienz eines Messeauftritts nicht einfach zu ermitteln. Dazu müssen vor dem Auftritt eine Reihe von Fragen geklärt werden. Wie wird der Stand gestaltet und wie können Besucher an den Stand gelockt werden. Eines ist jedenfalls fast immer sicher – die Möglichkeit sich in den Medien zu präsentieren. Fast alle Medien bieten außerordentlich umfangreiche Messeberichterstattungen sowohl im Vor- als auch im Nachlauf einer Messe. Dazu besteht die Möglichkeit, sich im Messekatalog zu verewigen. Diese Präsentationsmöglichkeiten sind kostenlos und sind sicherlich längerfristig wirksam als eine kleine Zeitungsanzeige, die nur kurzfristig präsent und mit der nächsten Ausgabe bereits Geschichte ist.

Desöfteren hört man auch die Aussage, daß man nur noch auf einer Messe vertreten sei, da dies bereits in der Vergangenheit praktiziert wurde und man dies beibehalten müsse, um keine negativen Gerüchte zu schüren. Doch auch hier muß man sich fragen lassen, ob man seinen Messeauftritt nicht anders gestalten kann, um neue Impulse zu geben und somit eine Änderung im Besucherverhalten erst möglich zu machen. Nur eine Veränderung birgt die Chance, daß die anderen entsprechend reagieren können. Natürlich ist mit der Durchführung einer Änderung ein Ausbruch aus dem bestehenden Phlegmatismus verbunden. Es ist wie bei jedem Unternehmen.  Ein Schritt in eine Sackgasse hat einen neuen Schritt zur Folge mit der Möglichkeit etwas zu verändern. Es muß also etwas unternommen werden, um aktiv dem Trägheitsgesetz zu entkommen.

Parkour – Move Artistic Dome Köln

Oktober 23

Auf der Suche nach einem Geschenk für den sportlichen Sohn meines Freundes gelangte ich auf die Website des Move Artistic Dome. Dort kann man für 29 EUR jeden Monat ein Training für Parkour mit erfahrenen Trainern buchen. Als wir an dem besagten Samstag in Köln eintrafen fand sich eine kleine Gruppe Interessierter ein. Ich hätte spontan gerne mitgemacht, aber war leider nicht dementsprechend gekleidet. Neben einer umfassenden Einführung und einem auf das Programm zugeschnittenen Aufwärmtraining wurden Basics trainiert, bevor es dann an die Geräte und an das zur Verfügung stehende Auto ging.

In der Halle war auch eine Kindertruppe aktiv, die an einem Kindergeburtstag teilnahm. Die Halle ist sehr geräumig und alles war so geräumig, daß sich beide Gruppen nicht behinderten. Neben unterschiedlichen Hindernissen gab es auch eine aufgebaute Slackline.

Ein Kamerateam vom WDR begleitete das Training und interviewte die Teilnehmer zwischendurch.

Der fertig gestellte Beitrag ist unter folgendem Link zu finden.

http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2012/10/20/lokalzeit-koeln-ausflugstipp.xml

Leider läßt sich dieser Beitrag nicht auf die Festplatte herunterladen. Die  dazu notwendige Mediathek App weigert sich wdr Beiträge herunterzuladen. Wer dazu eine Lösung hat, kann sich gerne bei mir melden. Die App funktioniert mit ARD und ZDF ohne Probleme auf dem mac.

 

Steilster Weinberg Deutschlands – Der Calmont

Oktober 23

Ein Artikel in der Rheinischen Post hat mich auf den steilsten Weinberg Deutschlands aufmerksam gemacht (TÜLLMANN 2004).  Schön archiviert im Ordner „Ausflugsziele“ fristete nun der Artikel sein Dasein. Zwischendurch wurde er wiederentdeckt und dann reifte der Plan. Dazu ergab sich die günstige Konstellation, dass sich mein Bruder in der näheren Umgebung niedergelassen hat. Die Umsetzung erfolgte dann im Mai. Die erste gemeinsame Unternehmung seit Verlassen des Elternhauses ohne Anhang sollte diese Exkursion sein. Die Wetteraussichten waren für diesen Tag alles andere als gut. Erst gegen Mittag sank die Regenwahrscheinlichkeit auf 30%. Diese Aussage eines Internet Wetteranbieters ließ die Hoffnung aufkeimen, die Planung tatsächlich umzusetzen. So fuhren wir dann gemütlich ins Städtchen Bremm an der Mosel. Von dem Parkplatz im Zentrum, der direkt links neben der Durchgangsstraße liegt weist die Beschilderung den Weg. Hinter der Kirche folgt der zunächst gemächliche Anstieg bis zum Beginn des Klettersteigs. Der Beginn des Klettersteigs wird durch eine steil emporragende Treppe markant in Szene gesetzt. Dort befindet sich auch eine Hinweistafel auf die möglichen Unbillen, die den Wanderer in der Folge erwarten können. Die eingehende Begutachtung der Szenerie löste bei meinem Bruder doch eine gewisse Skepsis ob der nun auf ihn zukommenden Strapazen aus, wobei er sich plötzlich nicht mehr ganz sicher über seine Schwindelfreiheit war. Auch die Steilheit der Treppe und die Anmerkungen auf der Hinweistafel, dass dieser kommende Pfad nur für geübte Wanderer begehbar sei, verursachte doch eine gewisse Unsicherheit. Nach einigen Bemühungen konnte ich ihn jedoch zu einem Versuch überreden. Dabei war ich nie im Zweifel darüber, dass er die Tour aufgrund seiner Physis nicht schaffen könnte. Gleich zu Beginn standen beidseitig des Weges schöne Echium vulgare Bestände, ein Zeichen für trockene Böden. Der Weg schlängelt sich auf der Hälfte des Hanges durch die Weinberge. Ein Gelände war eingezäunt, damit die frischen Setzlinge der Reben nicht angefressen werden. Angesichts der Steilheit des Geländes ist es unvorstellbar, dass auch Wildschweine und Rehwild  bis in diese Lage vordringen können. Während des Weges gibt es zu verschiedenen Themen sehr informative Infotafeln, ob über die weithin sichtbare Ruine des Klosters Stuben auf der anderen Moselseite, oder die Landschaft bis hin zu Kultursplittern und der Entstehung einer neuen Pflanzung wird alles dargestellt. Zwischendrin gibt es dazu zahlreiche Rastplätze, die mit viel Liebe gestaltet wurden.

 

Die weitere Wanderung wurde durch  zahlreiche Puppen des Baldrian-Scheckenfalters (Melitaea diamina) begleitet, die an einer Trockenmauer einen offensichtlich opitmalen Standort gefunden hatten. Aber auch zahlreiche Wanzen, Käfer, Flechten zeigten sich. Floristisch äußerst wertvoll war sicherlich der Fund einer Orobanche Art, die wir jedoch noch nicht einordnen konnten. Aber auch der Fund des Schwarzen Bärs (Arctia villica), eines wunderschönen Falters zeigt den hohen Wert dieses Biotopes. Die Faszination liegt eigentlich darin, dass man nach jeder Biegung und Veränderung des Weges neue Ausblicke in die Landschaft erhaschen kann, die das Herz förmlich höher schlagen lassen. Ab und zu haben wir dann auch schon mal fragend den weiteren Weg suchen müssen und uns über in den Fels geschlagene Leitern fortbewegen müssen. Zum Schluß des Weges nach fast 3 km Länge kommt noch einmal eine Treppe aus in den Fels geschlagenen Eisen, die dem Wanderer aus Richtung Ediger-Eller signalisieren soll, dass hier eine etwas anspruchsvollere Wanderstrecke zu erwarten ist. Vom Ende des Klettersteigs muß man etwa noch eine halbe Stunde gemütlich bis Ediger-Eller bergab wandern. Man kann aber auch noch einen anderen Weg zu einem Aussichtspunkt wählen. Für den reinen Wanderweg haben wir etwa 4 Std. mit zahlreichen Unterbrechungen benötigt. Bei schönem Wetter würde ich aber jedem Wanderer zu einer Weinprobe mit leckerem Baguette auf einem der Rastplätze raten, so dass die Wanderung dann als Tageswanderung ausgeführt werden kann.

 

Von Ediger Eller aus wanderten wir auf die andere Straßenseite direkt auf den Moselwanderweg, der direkt am Ufer entlangführt. Er ist leider asphaltiert und nicht so schön romantisch, dafür entschädigt aber die Aussicht auf den schönen Calmont und die Mosel. Auf dem Fußmarsch zurück nach Bremm begegnete uns dann doch tatsächlich noch der Segelfalter, ein sicherlich sehr seltener Anblick, so dass wir dort noch ein wenig Verharren mussten, um ihn auf Zelluloid zu bannen. Für den Rückweg nach Bremm benötigten wir nur etwa 20 min (trotz Unterbrechung). In Bremm, wie auch in Ediger Eller kann man sich nach der Wanderung die Weine in den zahlreichen Gaststätten auf der Zunge zergehen lassen. Für mich war es ein außergewöhnlicher Ausflug. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den Alpenverein vor Ort, der diesen Wanderweg entwickelt und umgesetzt hat. Diejenigen, die den Klettersteig nicht ausprobieren wollen, können auf einen Wanderweg ausweichen, der sich auch nach Ediger Eller führt aber auf dem Plateau entlangführt.

 

Weitere Infos unter www.calmont-mosel.de oder Verkehrsamt Ediger-Eller, tel. 02675-1344.

 

Literatur:

 

TÜLLMANN, C.-H. (2004): Am Drahtseil durch die Reben. Rheinische Post 9.10.04, R3.

Geburtshaus – Traum der Niederkunft – Geburt einmal anders erlebt

Oktober 23

Die meisten Kinder kommen in Deutschland im Krankenhaus zur Welt. Doch nicht weit über unsere Grenzen hinweg in den Niederlanden hat sich das Verhältnis zwischen Krankenhaus  und Hausgeburten bzw. Geburtshaus umgekehrt. Die Ursache für die hohe Zahl von Krankenhausgeburten lässt sich nur vermuten. Vielleicht liegt eine Ursache in dem Glauben an die perfekte Medizin, die eine reibungslose Geburt durch einen hohen Aufwand apparativer Technik und hoher ärztlicher Kunst in Aussicht stellt. Es könnte aber auch sein, dass tradierte Verhaltensweisen übernommen werden, denn der Einfluß des direkten Umfeldes wird auch eine Rolle spielen. Hausgeburten oder Geburten im Geburtshaus sind dann eher die Seltenheit als die Regel.

 

Als uns bekannt wurde, dass in Geldern ein Geburtshaus eröffnet hat, war für uns sofort klar, dass wir unsere zweite Geburt dort erleben wollten. Die Villa Dullstein ist ein alterwürdiges Gebäude, Baujahr 1936, im schönen Ortsteil Veert umgeben von einem riesigen Garten. Die beiden erfahrenen Hebammen, Agens Tebarts und Lucie Bald bieten dort ein umfangreiches Begleitprogramm zur Geburt an. Im Wechsel mit unserem Gynäkologen wurden dort die Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Die Räume sind allesamt sehr stilvoll,  in sehr warmen Farbtönen, gehalten. Ein standardisiertes und eher abschreckend wirkendes `Krankenhaus Weiß` sucht man dort vergebens. Als bei meiner Frau die Wehen einsetzten, fuhren wir unverzüglich zur Villa Dullstein, denn bei unserer ersten Tochter waren wir recht spät im Krankenhaus, so dass die Geburt eher von Hektik als von Harmonie begleitet war. Zusätzlich wurden wir schon vorab gewarnt, dass beim zweiten Kind eine noch schnellere Geburt zu erwarten wäre.

Die beiden Räume der Villa Dullstein, die für die Geburt vorgesehen sind, tragen die Namen Vanille- und Apfelzimmer. Sie erinnern eher an Hotelzimmer. Die Farben sind aufeinander abgestimmt. Die Partner können es sich beide bequem machen und sich bei seichter, beruhigender Musik, je nach Wunsch, auf die bevorstehende Geburt einstimmen.

 

Als wir in unser „Hotel“ eincheckten, empfing uns unsere Hebamme Lucie Bald. Nach ersten Untersuchungen richteten wir uns häuslich ein. Zu Beginn der Nacht verschwanden die Wehen und wurden mit pflanzlichen Mitteln wieder in Gang gesetzt. Am nächsten Morgen ließen die im Juni zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden angenehmen Temperaturen ein gemeinsames Frühstück mit unserer Hebamme auf der Terrasse mit Blick auf den großen Garten zu. Obwohl sich bei meiner Frau eine Wehenschwäche abzeichnete wurde uns kein Druck auferlegt. Wir hatten eine Wassergeburt geplant, doch in der Wanne verzogen sich die Wehen, so dass meine Frau zahlreiche Treppenstufen erklimmen musste, damit die Wehen stärker wurden. Durch einfühlsame Maßnahmen der Hebamme platzte schließlich die Fruchtblase und der Geburtsvorgang konnte beginnen. Meine Frau konnte nun die für sie angenehmste Haltung einnehmen, wobei kein Einfluß von Seiten der Hebamme genommen wurde.

Nach der erfolgreichen Niederkunft haben wir uns in unserem `Hotelzimmer` hervorragend eingeigelt, bevor wir nach einem sehr angenehmen Abendessen mit unserer Hebamme die Villa verließen.

Zu erwähnen ist noch, dass unsere ältere Tochter (damals 3 Jahre alt) mit im Geburtshaus schlafen konnte und nur während der eigentlichen Geburt abwesend war, wobei auch hier Kompromisse möglich gewesen wären. Deshalb ist auch die Flexibilität der beiden Hebammen hervorzuheben, die sich individuell auf die Bedürfnisse der Eltern einstellen. Wer sich hinsichtlich der ärztlichen Versorgung im Notfall unsicher ist, dem sei gesagt, dass auch in diesen Fällen rechtzeitig gehandelt wird und durch das naheliegende Krankenhaus Geldern mit seiner Kinderstation eine entsprechende Versorgung sichergestellt werden kann. Die Begleitung durch die bekannten Hebammen ist auch dann möglich.

 

Wir haben uns nicht zuletzt auch über unsere runde Geburt gefreut, denn unsere Tochter, Sonja, war Geburt Nr. 70. Für uns war die Niederkunft in diesem romantischen Rahmen ein wirklicher Traum, der sehr zur Nachahmung empfohlen werden kann. Wir sind auch nach nunmehr fast 2 Jahren dem Team der Villa Dullstein sehr dankbar und erinnern uns mit Freuden an das angenehme Wochenende.

Weitere Infos, auch zu umfangreichen Begleitprogrammen, unter:

www.geburtshaus-geldern.de oder Villa Dullstein, Harttor 48, 47608 Geldern, tel. 02831-977793, fax. 132330.

« Older Entries