Jörg Ramsauer Literatur, Natur, Sport
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Bio Gras – der neue Getreidesaft

November 12

In Zeiten eines monotonen Angebots im Gartenbau suchen viele Unternehmer nach alternativen Lösungen, um sich dem zunehmendem Wettbewerbsdruck zu entziehen.

Im oberpfälzischen Schwandorf sitzen kreative Köpfe, die sich auf die Produktion von gesunden Grassäften spezialisiert haben. Das Unternehmen Kauzner, früher ein produzierender Betrieb für Beet- und Balkonpflanzen, hat diese Marktlücke entdeckt und mit dem Aufbau von verschiedenen Produktlinien unter dem Namen „saftgras“ begonnen.

Neben den unbehandelten Direktsäften aus Dinkel, Gerste gibt es auch Granulate und auch Säfte in Cellulose Kapseln. Laut dem Untersuchungslabor Gesellschaft für Bioanalytik sind die Produkte reich an essentiellen Aminosäuren, Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen (A,D, E, B1,B2,B5,B6,B12), Folsäuren, Cholin, hochwirksamen Enzymen sowie sekundären Pflanzeninhaltsstoffen.

Bio Brokkoli Keimlinge oder Keimlinge aus Bio Buchweizen ergänzen das Ernährungsprogramm. In der Produktion werden zertifizierte Materialien vewendet und Hygienestandards eingehalten. Zur Frische trägt auch bei, daß für die Säfte nur der erste Schnitt genutzt wird.

Ich durfte selbst die Säfte probieren, die teilweise mit Ingwer oder Meerrettich versetzt sind. Sicherlich ein eigenwilliger Geschmack und nicht vergleichbar mit den industriell gefertigten Fertigprodukten, die oftmals zusätzlich gesüßt werden, aber mit Sicherheit sehr gesund und gerade im Hinblick auf eine abwechslungsreiche Ernährung ein gutes Ergänzungsprodukt.

Wir wünschen dem Produkt eine weite Verbreitung und gratulieren der Firma Kauzner zu dieser Marktnische.

 

Weitere Infos unter

www.saftgras.de, tel. 09431-2439, email: info@saftgras.de

AWO Gärtnerei in Kitzingen – ein Projekt geht zu Ende ?

November 10

Lange Jahre bildete die AWO Gärtnerei in Kitzingen eine Heimat für psychisch erkrankte Menschen, die durch die Gärtnerei wieder einen Sinn in ihrem Leben gesehen haben.

Die gepachtete Gärtnerei wird nun zum Ende des Jahres geschlossen. Allerdings noch nicht ganz, so Franz Bechter, der der Gärtnerei über ein Jahrzehnt vorstand, denn die Überwinterung der Pflanzen wird noch wie gewohnt durchgeführt werden. Mit Ende der Früjahrssaison wird dann die gepachtete Gärtnerei endgültig aufgegeben.

Franz Bechter, der dann in seinen Ruhestand eintreten wird, ist dennoch nicht ganz zufrieden, denn ihm liegen „seine“ Mitarbeiter sehr am Herzen. Ohne die Gärtnerei haben sie keine Aufgabe mehr und keinen Halt. Sogar in ihrer freien Zeit sind sie oftmals im Betrieb erschienen, um mit ihren Kollegen Kontakt halten zu können. Franz Bechter liegt es darum sehr am Herzen, eine Beschäftigung für seine Schützlinge zu finden. Aufgrund der eingeschränkten Mobilität sollte es eine Aufgabe im Raum Kitzingen sein. Denkbar wären Montagearbeiten, die ein wenig Zeit benötigen. Bechter ist sogar bereit, eine weitere Betreuung über den Renteneintritt zu gewährleisten, so sehr liegt ihm seine Arbeit am Herzen.

Die Zukunft des Pachtobjektes ist hingegen offen. Eine Nachfolge ist im Hinblick auf den altersbedingten Zustand und dem Investitionsstau sowie der Wettbewerbssituation vor Ort als problematisch anzusehen, obwohl die Gärtnerei ihre biologische Gemüseproduktion ohne Probleme absetzen konnte.

Wer aus der Leserschar eine Idee zur Weiterbeschäftigung der Menschen hat, kann sich gerne unter awo-gaertnerei@awo-unterfranken.de an Franz Bechter wenden. Ich wünsche mir auf jeden Fall, daß es einen sozial denkenden Unternehmer gibt, der den sozial benachteiligten Menschen eine sinnvolle Tätigkeit ermöglichen kann und werde mich aktiv in die Suche mit einschalten sowie dann darüber berichten

 

Lehrgarten Kräuter, Kraut & Rüben in Gochsheim

Juni 14

Wer das Autobahnkreuz Werneck in Richtung Bamberg verlässt sollte es nicht versäumen dem Lehrgarten Kräuter, Kraut & Rüben in Gochsheim, direkt vor den Toren von Schweinfurt, einen Besuch abzustatten.

Der Lehrgarten ist indirekt ein Projekt der drei Gemeinden Sennfeld, Gochsheim, Schwebheim. In Sennfeld wird der aktuelle Gemüsebau anHand eines zu befahrenen Weges mit Infotafeln dargestellt. Der Kräuteranbau wird in Schwebheim den Interessenten gezeigt.

Der größte Aufwand wird in Gochsheim betrieben. Im Jahr 2014 konstituierte sich dort ein Verein mit 48 Gründungsmitgliedern, um eine umfangreiche Show zu etablieren. Neben einem Inforaum über den historischen Gemüseanbau der Region werden auf einer Freifläche in typischer Dreifelderwirtschaft verschiedene Gemüse dargestellt. Mit zwei größeren Festen (Frühlings- und Kartoffelfest) wird Werbung für die Region und ihren Gemüseanbau gemacht.

Auf dem Feld des Lehrgartens finden sich die wichtigen Hauptkulturen der Region Zwiebeln und Rüben.

Die aktiven bieten täglich Führungen nach Absprache an und pflegen zu Kindergärten und Schulen der Region gute Beziehungen. Mit der Mittelschule wird jeden Montag ein zweistündiges Programm durchgeführt, wobei es dabei hinaus in die Flur oder eine Betriebsbesichtigung geben kann.

Der heutige Tag der offenen Tür war leider nicht so gut besucht. Die Ursache lag jedoch eher im Versagen der lokalen Presse durch mangelhafte Werbung. Da jedoch einige Führer erkrankt waren, hatte dies auch positive Seiten für die verbliebenen Ehrenamtlichen.

Gute Erfahrungen wurden nach den Worten von Katja Karl – Lukoszus mit dem Topfsubstrat von Neulandhum gemacht. Für die Topfkulturen wurde hier das Profi Torf-Ton Substrat eingesetzt.

Projekt Gezonde Kas abgeschlossen

Dezember 23

Bei dem Projekt von Unternehmen und Institutionen  des Gartenbaus soll ein guter Kulturstart und ein gutes Monitoring zum Gelingen der Kultur beitragen. Versuche im Gewächshaus fanden mit Cyclamen und Tomaten statt. Durch neue Diagnosemethoden und intelligente Technik kommt es zu mehr Datenansammlungen, die gesichtet werden wollen. Dafür ist dann auch eine genauere Kulturführung möglich.

Die Firma Berg Hortimotive, De Lier, hat Transportsysteme mit Sensoren entwickelt, die präzise krankhafte Pflanzen erkennen kann und sodann effektiv die Stellen behandeln kann. Die Folge ist ein geringerer Spritzmittelaufwand. Dies dürfte zunächst auch kostensparend sein. Sollte sich dies jedoch langfristig durchsetzen wird ein geringerer Absatz wieder höhere Kosten mit sich bringen, oder im schlechtesten Fall zu einem Auslaufen der Lizenz. Allerdings ist der Einsatz von Sensortechnik natürlich im Hinblick auf die Umwelt zu begrüßen.

Man hat außerdem Pilzsporen, die in Bioreaktoren produziert wurden, ausgebracht und festgestellt, dass die Raubmilbe Macrolophus sich daraufhin weniger von der Pflanze, sondern vermehrt von der Weißen Fliege ernährt hat.  Diese Untersuchung wirft für mich die Frage auf, warum ein Nützling sich von der Pflanze ernährt und scheinbar durch die Zugabe von Sporen auf eine andere Nahrungsquelle umschwenkt.

Weitere Infos können über www.gezondekas.eu abgerufen werden

Gründach Forum München 2014

Oktober 19

Der Deutsche Dachgärtner Verband hatte zum Gründach Forum ins Bauzentrum München geladen und viele Interessierte kamen.  Wolfgang Ansel, Geschäftsführer des Verbandes, betonte denn auch in seinem Grußwort, dass diese Location im 5. Stockwerk des Bauzentrums prädestiniert für dieses Forum sei, da man von hier aus auf zahlreiche erfolgreiche Begrünungsprojekte blicken könne.

Ansel zeigte gerade zu Beginn herausragende Projekte im Ausland. Die Gemeinschaftsetagengärten in Singapur und Fassadenbegrünungen sind dort Standard. Dort wird mehr Grünfläche bereitgestellt als am Boden versiegelt wird.  Mit den neuesten Waldgärten wird das Verhältnis begrünter zu versiegelter Fläche um den Faktor 7 erhöht und ist damit einmalig im internationalen Vergleich. In Hamburg werden erstmals 3 Mio. EUR in Fördertöpfen für begrünte Dächer bereitgestellt. Ein wichtiger Punkt ist nach Ansel die Funktion als Kommunikationsmöglichkeit für Mitarbeiter von Büros, die sich im grünen Umfeld auf dem Dach neu begegnen können.

Der Münchener Landschaftsarchitekt Clemens Fauch stellte einige von ihm betreute Projekte vor (vertikaler Gemüsegarten, Fassadengarten Krippe St. Georg, Fassadenbegrünung Georgensteinsgtr.) und wies daraufhin, dass in München die Dachbegrünung bereits in der Satzung festgeschrieben sei.

Rechtliche Aspekte wurden durch Markus Groll, Fachanwalt für Immobilienrecht, beleuchtet, der einen kurzen Abriss über Nachbarschaftsrecht, Zivilrecht und Baurecht gab, um die Rahmenbedingungen zu erläutern, die beim Bau einer Dachbegrünung greifen.

Neben den verschiedensten Aspekten erhielten auch einige Firmen, die sich ein Geschoss tiefer präsentierten das Wort, um sich vorzustellen. Dabei waren gleich drei Firmen präsent, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Abdichtung beschäftigen. FDT aus Mannheim mit Dachbahnen aus Polyisobutylen (PIB) und dem rhizomfesten Produkt Rhepanol, dass weichmacherfrei sowie bitumenverträglich ist und mit Heißluft verschweißt wird.

Miguel Antunes von Triflex zeigte anwendungsgerechte Abdichtungslösungen mit Flüssigkunststoff auf PMMA Basis. Für Antunes ergeben sich Vorteile insbesondere beim Vorhandensein von vielen Anschlüssen.

Stefan Burk von Zinco stellte das umfangreiche Programm der langjährig am Markt operierenden Firma dar.  Burk zeigte auf, dass die Anwendung einer Dachbegrünung  auf Solarflächen einen um ca. 3% besseren Wirkungsgrad der Module zur Folge haben.

Alles in allem eine rundum erfolgreiche Veranstaltung mit umfangreichen Informationen zum Thema, die nach den Worten von Wolfgang Ansel zukünftig in einem kürzeren Intervall als acht Jahre wiederholt werden soll.

Erlebnisgarten Peter Schlegel in Alfeld

Januar 29

Eine schöne Überraschung erlebte ich kürzlich beim Besuch des Galabau Unternehmens Peter Schlegel in Alfeld. Dabei war die Anfahrt unspektakulär und das, was mich normalerweise erwartet, war absehbar. Hinter dem einladenden Torbogen fand ich eine andere Welt, obwohl der Winteraspekt nur eine Ahnung erkennen läßt, welches Potential hier erst im Frühjahr erkennbar wird, wenn die Sonne hoch am Himmel steht und die zarten Pflanzen sich den Weg zum Licht suchen.

An dem gemütlichen Blockhäuschen, das sich in der Nähe einiger Tische befindet lag ein Telefon, um Mitarbeiter aus dem Büro kostenfrei herbeizurufen. Denn zu dieser Jahreszeit gibt es allerdings wenige Kunden, die den Weg in den Erlebnisgarten finden. Es ist in der Tat beeindruckend was Peter Schlegel und seine Familie, da auf dem Hanggrundstück etabliert haben. Es ist eine Nachbildung eines kleinen Dorfes mitsamt einer Mini-Kirche, eingebettet in die Natur. Dazu wurden Sträucher und Stauden gepflanzt, um Möglichkeiten der Gartengestaltung aufzuzeigen und direkt erlebbar zu machen.

Dabei ist es die Detailfreude, die hier beeindruckend wirkt. Kleine Gefäße, ein altes Fahrrad sind liebevolle Weggefährten der Gemäuer. Die Mini-Kirche ist voll eingerichtet und strahlt eine Gemütlichkeit aus, die ihresgleichen sucht. Zahlreiche Brautpaare haben bereits den Weg in den Erlebnisgarten gefunden, um sich dort ablichten zu lassen, aber auch kostenlose Picknick Möglichkeiten werden dort geboten und wurden im letzten Jahr auch genutzt.

Leider hatte ich nicht die Zeit, die gesamte 4 ha Anlage zu erkunden. Dies werde ich aber auf jeden Fall nachholen, wenn die Natur im März zu erwachen beginnt, um die Pflanzenvielfalt dort bestaunen zu können.

Wer es nun nicht mehr erwarten kann, der informiert sich bei Schlegels schon mal vorab über die diesjährigen Aktionstage unter:

Peter Schlegel

Garten- und Landschaftsbau GmbH

Im Schwarzen Siel 2

31061 Alfeld / Leine

tel. 05181 – 26233

www.galabau-peter-schlegel.de

 

 

Floriade 2012 – ein durchwachsener Eindruck

November 3

Wenn Ausstellungen eröffnet werden, die den Titel „Welt“ tragen wird in der Regel nicht mit Superlativen gespart. Die Erwartungen des Publikums sind sicherlich auch besonders aufgrund eben dieser begrifflichen Superlative.

Die Floriade in Venlo ist als Welt-Gartenbau-Ausstellung, die nur alle zehn Jahre stattfindet ein Event, das im Gartenbau nicht einer Bundesgartenschau gleichzusetzen ist. Die Frage ist berechtigt, welche Erwartungen das Publikum denn hegt.  Für einen Besucher, der sich fachlich auf Augenhöhe der Veranstalter befindet, sind sicherlich die Erwartungen anderer Natur als für den buchstäblichen Laien, der sich mit dem Gartenbau in seinen Facetten in keinster Weise auseinander setzt und gesetzt hat.

Die Anfahrt zum Ausstellungsgelände offenbart eines vorweg. Das Wort Superlativ kann schon für diesen Teil für sich in Anspruch genommen werden, denn obwohl man als ankommender Autofahrer mit einem Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Eingang bzw. zum dort vorhandenen Busparkplatz erwartet, wird man relativ weit weg geführt. Es zeigt sich dabei, daß man bereits ein Straßensystem installiert hat, das bereits in die Zukunft gerichtet ist. Die Information, das in dem Parkplatzpreis von 10 EUR der Bustransfer bereits enthalten ist, wird deutlich kommuniziert.

Bei unserem Besuch erwarteten uns im Eingangsbereich zahlreiche Gräser, die man in der Rabatte hervorragend kombiniert hatte. Der weiträumige Platz ließ Erwartungen aufkommen.  Der große Kuppelbau in der Mitte des großen Platzes beinhaltete eine kurze Einführung in den Gartenbau als Wirtschaftsfaktor. Von dieser nur wenige Minuten dauernden Show hätte ich mir als Konsument mehr versprochen. Hier wurden schnelle Szenenwechsel durchgeführt, die nicht sauber abgestimmt waren. In weiteren Gebäuden stellten sich Firmen bzw. Regionen vor. Im NRW Pavillion war die Stadt Krefeld zu Gast. Ehrenamtliche Mitarbeiter stellten in einer Ecke die Produktion von Seide vor. Dies war sehr gelungen.

Der Bereich „Green Engine“  zeigte ein paar Mustergärten. Ein kleiner Teil war der Präsentation von Blumenzwiebeln gewidmet. Die Außengestaltung machte Lust auf das Entdecken des zum Thema errichteten Gebäudes. Dort wurde im Inneren ein Film gezeigt, der den Betrachter der Blumenzwiebel näher bringen sollte. Allerdings war der Zeichentrickfilm eher kontraproduktiv, da er den Konsumenten in eine infantile Ecke stellte, an Statt ihm Fakten zu bieten. Details der Produktion, wie in einem Dokumentarfilm wären da sicherlich eher angebracht und hilfreich gewesen. Dafür gibt es ein klares ungenügend.

Das zentrale Element an dieser Stelle war der Gewächshauskomplex mit integriertem Cafe und einer Empore zur Darstellung einiger Nationen, die jedoch eher zur Verkaufsveranstaltung geriet. Die Bepflanzung in der Halle machte Lust auf Mehr. Ebenso die Integration von Kunst und die Vorstellung von begrünten Innenwänden mit Hilfe von vertikalen Wandkontruktionen. Für alle Freunde der gedruckten Buchstaben und excellenten Bilder in Verbindung mit schönem Papier gab es ein Bücherregal mit literarischen Ausflügen in die internationale Gartenliteratur. Die teils großformatigen Bildbände konnten an einem rustikalen Tisch ausgiebig studiert werden. Dieser Teil war gelungen.

Im benachbarten Areal „Relax and Heal“  konnte man in die über das Gelände schwebende Seilbahn einsteigen. Dort wurden vertikale Kräuterwände für Außen gezeigt. Die  Gondelfahrt offenbarte eine schöne Übersicht über das Gelände und führte in den Bereich „World Show Stage“.  Etliche Nationen zeigten sich dazu in architektonisch unterschiedlich gestalteten Bereichen. Allerdings konnte ich mich hier auch nicht des Eindrucks erwehren, daß hier der Kommerz im Vordergrund stand, statt eine Besonderheit des Landes vorzustellen.  Dies war für mich eine enorme Schwachstelle, die dazu führte, daß ich mich unweigerlich schnell aus diesem Bereich verabschiedete.

Für uns war das herausragendste Element auf dieser Floriade „The Willowman“. Der Weiden-Künstler, Will Beckers, hatte mit seinen Weiden zahlreiche Behausungen kreiert, die nicht nur einen gewaltigen Eindruck hinterließen, sondern auch sicherlich zukunftsweisend im Hinblick auf naturnahes Bauen sind. Beckers hatte bewohnbare Behausungen geschaffen ohne Dübel und Schrauben, sondern nur die Eigenschaften der Weide berücksichtigend. Bezeichnend war, daß auf sämtlichen Plänen der Floriade dieser Künstler nicht oder nur unzureichend berücksichtigt wurde.

Der unten aufgeführte Plan zeigt eine Animation der Seilbahn, aber keinen Hinweis auf Will Beckers

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Der Weidenkünstler lud alle Kinder ein, an seinem Projekt teilzuhaben. Jedes Kind erhielt ein Grundgerüst und konnte durch Suchen in der nahen Umgebung Material sammeln und das Grundgerüst zu einem „Natur-Strauß“ ausbauen.  Die mit persönlichen Daten auf einer Holztafel ausgestatteten Werke wurden dann in einem „Weidentunnel“ der Öffentlichkeit präsentiert. Von dieser Aktion hätte ich mir einen größeren Anteil auf der Ausstellung vorgestellt. Hier wären Elemente wie sie im Ideenpark umgesetzt wurden, die die Kreativität fördern und Wissen durch haptische Erfahrungen vermitteln, ideal gewesen.

 

Die nächste Floriade wird im Jahr 2022 in Almere stattfinden. Genug Zeit also für die Veranstalter mehr Attraktionen für Kinder zu bieten und ein intensives Mitmach Konzept zu entwickeln – Kinder – Natur – Spaß., das natürlich gleichermaßen auch für Jung und Alt einen Anreiz darstellen könnte.

Ist die Teilnahme an einer Messe sinnvoll ?

November 2

Diese Frage beschäftigt sicherlich im Nachgang zur Internationalen Pflanzen Messe in Essen die Gemüter in zahlreichen Geschäftsführungs-Etagen. Dabei stellt sich zunächst die Frage an welchen Parametern der Erfolg bemessen werden soll. Ist es die Anzahl der geschriebenen Aufträge. Dazu wird allzuoft unisono betont, daß die Zeit der Auftragsmessen schon lange vorbei sei. Ein anderer Parameter wäre die Anzahl der Personen, die einen Stand besuchen oder zuweilen auch belagern. Diese Kenngröße ist sicherlich auch nicht unbedingt dazu geeignet als Erfolgsfaktor gewertet zu werden, denn offensichtlich können besondere Attraktionen, um nur einmal die Zur Schau Stellung von Fleisches Lust zu nennen, dazu dienen, die Besuchsfrequenz statistisch signifikant zu erhöhen. Natürlich kann der Kunden-Besuch auch dem Außendienstmitarbeiter gelten, den man erst in der Vorwoche das letzte Mal gesehen hat. Die Gründe für den Standbesuch können natürlich auch in dem natürlich vorhandenen Phlegmatismus zu suchen sein, da Mensch gerne bekannte Gesichter aufsucht und nicht unbedingt auf das Neue, Unbekannte stürzt.

Sicherlich ist die Effizienz eines Messeauftritts nicht einfach zu ermitteln. Dazu müssen vor dem Auftritt eine Reihe von Fragen geklärt werden. Wie wird der Stand gestaltet und wie können Besucher an den Stand gelockt werden. Eines ist jedenfalls fast immer sicher – die Möglichkeit sich in den Medien zu präsentieren. Fast alle Medien bieten außerordentlich umfangreiche Messeberichterstattungen sowohl im Vor- als auch im Nachlauf einer Messe. Dazu besteht die Möglichkeit, sich im Messekatalog zu verewigen. Diese Präsentationsmöglichkeiten sind kostenlos und sind sicherlich längerfristig wirksam als eine kleine Zeitungsanzeige, die nur kurzfristig präsent und mit der nächsten Ausgabe bereits Geschichte ist.

Desöfteren hört man auch die Aussage, daß man nur noch auf einer Messe vertreten sei, da dies bereits in der Vergangenheit praktiziert wurde und man dies beibehalten müsse, um keine negativen Gerüchte zu schüren. Doch auch hier muß man sich fragen lassen, ob man seinen Messeauftritt nicht anders gestalten kann, um neue Impulse zu geben und somit eine Änderung im Besucherverhalten erst möglich zu machen. Nur eine Veränderung birgt die Chance, daß die anderen entsprechend reagieren können. Natürlich ist mit der Durchführung einer Änderung ein Ausbruch aus dem bestehenden Phlegmatismus verbunden. Es ist wie bei jedem Unternehmen.  Ein Schritt in eine Sackgasse hat einen neuen Schritt zur Folge mit der Möglichkeit etwas zu verändern. Es muß also etwas unternommen werden, um aktiv dem Trägheitsgesetz zu entkommen.

Gärtnern in der Kiste

Mai 30

Im Rahmen der im benachbarten Venlo auf niederländischer Seite stattfindenden Floriade 2012 lautete das Motto der Projekttage der Straelener Katharinen Grundschule „Wir blühen auf“.  Die nur alle vier Jahre stattfindenden Projekttage waren somit für das grüne Thema geradezu prädestiniert. Jede Klasse sollte ein Thema dazu beisteuern. Das Thema „Gärtnern in der Kiste“ entstand in einer konstruktiven Diskussion der Eltern der Klasse 3c. Dazu wurden Holzkisten, Saat- und Pflanzgut sowie Dekorationen organisiert. Der Substrat und Erdenlieferant Flormaris, Wangerland, vertreten durch die Gartenbau Handelsvertretung HortiService, Straelen, sponsorte hierzu die Fruhstorfer Erde mit Aluvialton. Flormaris ist durch die von Prof. Fruhstorfer entwickelten Substrate und Erden am Niederrhein in zahlreichen Gartenbaubetrieben präsent und dem Gartenbau in dieser Region somit besonders verbunden.

An zwei Tagen werkelten die Kinder an ihren Kisten, verzierten sie und pflanzten bzw. säten in ihren individuell gestalteten Kisten. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Mit wieviel Spaß und Enthusiasmus sie dabei waren, läßt sich an den Bildern ablesen. Ein Dank geht deshalb hinaus zur Küste ins Wangerland zu Flormaris.

Neulich im Gartenbau….

Mai 24

ruft ein Händler bei einem Gärtner an und erkundigt sich nach einer ausgefallenen Pflanze, die er in einem speziellen Topf und auch mit einem extravaganten Etikett versehen haben möchte. Der Gärtner übermittelt daraufhin dem Händler seinen Preis, worauf dieser antwortet, daß der gewünschte Preis von seinem Computersystem nicht akzeptiert werden würde.

Dies ist keinesfalls der Beginn einer Geschichte aus dem Star Wars Zeitalter, sondern natürlich nach Orwells 1984 eine Geschichte, die nicht nur ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Mensch und Maschine aufzeigt. Diese Geschichte zeigt viel mehr. Sie zeigt die Unfähigkeit der Menschen, sich über starre Strukturen hinwegzusetzen, Eigeninitiative zu entwickeln und unorthodoxe Wege zu beschreiten.