Jörg Ramsauer Literatur, Natur, Sport

Die App von Arno Strobel

Oktober 15

Das Buch hat mich so dermaßen gefesselt, das ich es an einem Tag auslesen mußte. In seinem Nachwort bittet der Autor in Rezensionen nicht auf das wesentliche Thema hinzuweisen, damit man die Lösung nicht zu schnell gefunden werden kann. Dem will ich hier auf jeden Fall Rechnung tragen.

Als Besitzer eines Smart Homes könnte man nach dem Lesen des Romanes unweigerlich sich mit dem Gedanken konfrontiert sehen, seine Smart Home Effekte zu reduzieren. Doch wer hat sich nicht schon damit beschäftigt, wenn in der Zukunft der Kühlschrank selbst den nicht mehr vorhandenen Käse nachbestellt und sich die Systeme in gewisser Hinsicht verselbständigen. Die außer Kontrolle zu geratene Software ist durchaus eine realistische Vorstellung mit all seinen Folgen. Was das Smart Home mit den plötzlich verschwundenen Personen zu tun hat wird am Ende aufgelöst werden. Es bleibt auf jeden Fall spannend….

Die APP von Arno Strobel. Fischer Taschenbuch

Die großen Kalifen von Gerhard Konzelmann

Januar 3

Dieses Buch ist auch eine Errungenschaft aus dem Bücherschrank in Heiligenhaus, die ich sofort verschlungen habe. Kunzelmann schildert in seinem Historienbericht die Geschichte Arabiens unter den verschiedenen Kalifen bis zum Untergang des letzten Kalifen in Baghdad, Al Mustasim Billahi, den die Mongolen umbrachten. Dies war übrigens ein Schicksal, das offensichtlich etliche Herrscher erleiden mußten. Bei einigen fragt man sich nur, warum dies nicht schon früher geschehen ist.

Interessant ist auch, wie weit sich die Christen in die arabische Welt vorgewagt haben, um dort das Königreich Jerusalem zu errichten. Dem Machthunger der einzelnen Könige und Fürsten ist es zu verdanken, daß man sie wieder verdrängt hat. Doch nicht nur die Christen waren teilweise besessen, sondern auch die Moslems, die sich intern zerfleischten. Der Islam wurde je nach Herrscher entsprechend interpretiert und umgesetzt. Die daraus resultierenden Nachteile wurden auf dem Rücken der Bauern und Handwerker ausgetragen, die sich nicht wehren konnten und oft ausgenutzt wurden.

Das Buch ist spannend geschrieben, obwohl mir ob des Wahrheitsgehaltes zwischendurch Zweifel kamen, als ich über Gerhard Kunzelmann recherchierte. Laut Wikipedia wurde er von einzelnen Wissenschaftlern als Plagiator bezeichnet. Ferner wurden ihm Lügen im Umgang mit der Historie vorgeworfen, so daß man sicherlich etwas kritischer mit den dargebrachten Argumenten umgehen muß, aber dies ist sicherlich auch auf sämtliche historische Quellen übertragbar. Geschichten und Erzählungen sind immer auch subjektiv zu sehen. Sehr schön gemacht ist auch die Karte über das Herrschaftsgebiet der Kalifen zu den unterschiedlichen Zeitpunkten sowie die chronologische Abfolge der Herrscher auf den letzten Seiten.

 

KONZELMANN, G. (1990): Die großen Kalifen. Das goldene Zeitalter Arabiens. Manfred Pawlak Verlag, Herrschen. Lizenzausgabe des Verlages Herbig, München. 408 S.

Meine zwei Leben von Karlheinz Hackl

Januar 3

Karlheinz Hackl beschreibt seine zwei Leben vor und nach seinem Gehirntumor. Das Buch ist in Anlehnung an ein Theaterstück aufgebaut.

Die beiden Autoren, Andrea Fehringer und Thomas Köpf schreiben eher im umgangssprachlichen Stil. Neben Ausführungen von Hackt über Kollegen wird die Phase nach seiner Operation beschrieben, als er mit schwankenden Gemütszuständen zu kämpfen hatte, die seine Umwelt maßgeblich unter Streß setzten.

Die Ausführungen über seine Kollegen hätten kürzer gefaßt werden können zu Gunsten eines Einblicks in seine Gefühlswelt nach der Operation. Warum hat er teilweise so aggressiv reagiert. Diese Frage würde man gerne beantwortet wissen. Trotzdem habe ich das Buch schnell durchgelesen und konnte es nicht aus der Hand lesen. Ein Zufallsfund aus dem Bücherschrank in Heiligenhaus.

 

HACKL, K.-H. A. FEHRINGER (Bearb.), T. KÖPF (Bearb.) (2009) Meine zwei Leben. Ein ziemliches Theater. Ueberreuter Verlag, Wien. 221 S. geb.

 

 

 

 

Bio Gras – der neue Getreidesaft

November 12

In Zeiten eines monotonen Angebots im Gartenbau suchen viele Unternehmer nach alternativen Lösungen, um sich dem zunehmendem Wettbewerbsdruck zu entziehen.

Im oberpfälzischen Schwandorf sitzen kreative Köpfe, die sich auf die Produktion von gesunden Grassäften spezialisiert haben. Das Unternehmen Kauzner, früher ein produzierender Betrieb für Beet- und Balkonpflanzen, hat diese Marktlücke entdeckt und mit dem Aufbau von verschiedenen Produktlinien unter dem Namen „saftgras“ begonnen.

Neben den unbehandelten Direktsäften aus Dinkel, Gerste gibt es auch Granulate und auch Säfte in Cellulose Kapseln. Laut dem Untersuchungslabor Gesellschaft für Bioanalytik sind die Produkte reich an essentiellen Aminosäuren, Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen (A,D, E, B1,B2,B5,B6,B12), Folsäuren, Cholin, hochwirksamen Enzymen sowie sekundären Pflanzeninhaltsstoffen.

Bio Brokkoli Keimlinge oder Keimlinge aus Bio Buchweizen ergänzen das Ernährungsprogramm. In der Produktion werden zertifizierte Materialien vewendet und Hygienestandards eingehalten. Zur Frische trägt auch bei, daß für die Säfte nur der erste Schnitt genutzt wird.

Ich durfte selbst die Säfte probieren, die teilweise mit Ingwer oder Meerrettich versetzt sind. Sicherlich ein eigenwilliger Geschmack und nicht vergleichbar mit den industriell gefertigten Fertigprodukten, die oftmals zusätzlich gesüßt werden, aber mit Sicherheit sehr gesund und gerade im Hinblick auf eine abwechslungsreiche Ernährung ein gutes Ergänzungsprodukt.

Wir wünschen dem Produkt eine weite Verbreitung und gratulieren der Firma Kauzner zu dieser Marktnische.

 

Weitere Infos unter

www.saftgras.de, tel. 09431-2439, email: info@saftgras.de

AWO Gärtnerei in Kitzingen – ein Projekt geht zu Ende ?

November 10

Lange Jahre bildete die AWO Gärtnerei in Kitzingen eine Heimat für psychisch erkrankte Menschen, die durch die Gärtnerei wieder einen Sinn in ihrem Leben gesehen haben.

Die gepachtete Gärtnerei wird nun zum Ende des Jahres geschlossen. Allerdings noch nicht ganz, so Franz Bechter, der der Gärtnerei über ein Jahrzehnt vorstand, denn die Überwinterung der Pflanzen wird noch wie gewohnt durchgeführt werden. Mit Ende der Früjahrssaison wird dann die gepachtete Gärtnerei endgültig aufgegeben.

Franz Bechter, der dann in seinen Ruhestand eintreten wird, ist dennoch nicht ganz zufrieden, denn ihm liegen „seine“ Mitarbeiter sehr am Herzen. Ohne die Gärtnerei haben sie keine Aufgabe mehr und keinen Halt. Sogar in ihrer freien Zeit sind sie oftmals im Betrieb erschienen, um mit ihren Kollegen Kontakt halten zu können. Franz Bechter liegt es darum sehr am Herzen, eine Beschäftigung für seine Schützlinge zu finden. Aufgrund der eingeschränkten Mobilität sollte es eine Aufgabe im Raum Kitzingen sein. Denkbar wären Montagearbeiten, die ein wenig Zeit benötigen. Bechter ist sogar bereit, eine weitere Betreuung über den Renteneintritt zu gewährleisten, so sehr liegt ihm seine Arbeit am Herzen.

Die Zukunft des Pachtobjektes ist hingegen offen. Eine Nachfolge ist im Hinblick auf den altersbedingten Zustand und dem Investitionsstau sowie der Wettbewerbssituation vor Ort als problematisch anzusehen, obwohl die Gärtnerei ihre biologische Gemüseproduktion ohne Probleme absetzen konnte.

Wer aus der Leserschar eine Idee zur Weiterbeschäftigung der Menschen hat, kann sich gerne unter awo-gaertnerei@awo-unterfranken.de an Franz Bechter wenden. Ich wünsche mir auf jeden Fall, daß es einen sozial denkenden Unternehmer gibt, der den sozial benachteiligten Menschen eine sinnvolle Tätigkeit ermöglichen kann und werde mich aktiv in die Suche mit einschalten sowie dann darüber berichten

 

Pflanzen der Bibel

Juni 27

Die Feige ist die erste Pflanze, die in der Bibel Erwähnung findet. Von den ca. 2600 Pflanzenarten in Israel werden 110 in der Bibel benannt. Da zu Lebzeiten von Jesus das Leben sehr landwirtschaftlich geprägt war, wurden dementsprechend auch viele Vergleiche und Bezüge in den Schriften hergestellt.

Es gibt derzeit auch viele Bibelgärten in Deutschland, die es lohnt sich anzusehen (www.bibelgarten.info)

Philosophie – Was geht mich das an ?

Juni 14

Das früher bundesweite Funkkolleg mit Radiosendungen und Studienbriefen wurde vor etlichen Jahren leider eingestellt und vom Hessischen Rundfunk in veränderter Form weitergeführt. Es gibt nunmehr keine Studienbegleitbriefe, sondern nur noch die Radiosendungen, die auch als Podcasts im Internet zur Verfügung stehen. Am Ende des Funkkollegs werden die Radiosendungen zusammengefasst als Buchform herausgegeben.

Als diesjähriges Funkkolleg wurden aktuelle Themen aus Sicht der Philosophie beleuchtet. Dazu kamen nicht nur heutige Philosophen zu Wort, sondern es wurde auch der historische Kontext zu den antiken Philosophen hergestellt.

Unter der Federführung von Regina Oehler und Julia Tillmanns kam so ein sehr kurzweiliges Buch heraus, daß in 24 Lektionen die Bandbreite der Philosophie beleuchtet. Jeder der mal in die Philosophie hineinschnuppern möchte, dem sei der recht preiswerte Band empfohlen.

 

REGINA, O., J. TILLMANNS (Hrsg.) (2015): Philosophie – Was geht mich das an ? Verlag Komplett-Media GmbH, München, 336 S. ISBN:978-3-8312-0415-1

Jamuna

Juni 14

Jamuna hatte wegen eines Gewaltausbruches gegen eine Klassenkameradin schon Kontakt mit einer Betreuerin und befindet sich irgendwie in einer Findungsphase und der ersten großen Liebe. Die Mutter wird von ihr verdächtigt, einen Freund zu haben. Ihr Vater neigt zur Spielsucht. Als sie ihren Vater bei seiner Spielerei begleitet, nimmt das Unheil seinen Lauf, als er sich verschuldet und sie ihm helfen möchte, seine Schulden zu bezahlen. Gleichzeitig versucht sie Details über das „geheime“ Leben ihrer Mutter herauszufinden und findet dabei Geld, das sie entwendet, um es für die Spielschulden zu verwenden. Sie trifft sich mit dem Schuldner und verfällt in einer Art Rausch der Spielleidenschaft. Dabei erhöht sie unfreiwillig das Schuldenkonto.

Da sie keinen Ausweg sieht, in kurzer Zeit an hohe Summen Geld zu kommen, beginnt sie mit der Prostitution. Die Autorin Jamuna Devi beschreibt ihre Gefühle und die teilweise grotesken Szenen mit ihren Freiern. Sie zeigt auch, welche verhängnisvollen Situationen durch mangelhafte Kommunikation entstehen können.

Der Schreibstil bzw. der Aufbau ist gewöhnungsbedürftig, da es Szenen gibt, die aus Sicht des Freiers geschrieben sind, oder Tagebucheinträge. Trotzdem ein interessantes Buch mit einer schönen Geschichte und natürlich einem Happy End.

 

jamuna von Jamuna Devi. Eichborn Verlag, 155 S.

 

Lehrgarten Kräuter, Kraut & Rüben in Gochsheim

Juni 14

Wer das Autobahnkreuz Werneck in Richtung Bamberg verlässt sollte es nicht versäumen dem Lehrgarten Kräuter, Kraut & Rüben in Gochsheim, direkt vor den Toren von Schweinfurt, einen Besuch abzustatten.

Der Lehrgarten ist indirekt ein Projekt der drei Gemeinden Sennfeld, Gochsheim, Schwebheim. In Sennfeld wird der aktuelle Gemüsebau anHand eines zu befahrenen Weges mit Infotafeln dargestellt. Der Kräuteranbau wird in Schwebheim den Interessenten gezeigt.

Der größte Aufwand wird in Gochsheim betrieben. Im Jahr 2014 konstituierte sich dort ein Verein mit 48 Gründungsmitgliedern, um eine umfangreiche Show zu etablieren. Neben einem Inforaum über den historischen Gemüseanbau der Region werden auf einer Freifläche in typischer Dreifelderwirtschaft verschiedene Gemüse dargestellt. Mit zwei größeren Festen (Frühlings- und Kartoffelfest) wird Werbung für die Region und ihren Gemüseanbau gemacht.

Auf dem Feld des Lehrgartens finden sich die wichtigen Hauptkulturen der Region Zwiebeln und Rüben.

Die aktiven bieten täglich Führungen nach Absprache an und pflegen zu Kindergärten und Schulen der Region gute Beziehungen. Mit der Mittelschule wird jeden Montag ein zweistündiges Programm durchgeführt, wobei es dabei hinaus in die Flur oder eine Betriebsbesichtigung geben kann.

Der heutige Tag der offenen Tür war leider nicht so gut besucht. Die Ursache lag jedoch eher im Versagen der lokalen Presse durch mangelhafte Werbung. Da jedoch einige Führer erkrankt waren, hatte dies auch positive Seiten für die verbliebenen Ehrenamtlichen.

Gute Erfahrungen wurden nach den Worten von Katja Karl – Lukoszus mit dem Topfsubstrat von Neulandhum gemacht. Für die Topfkulturen wurde hier das Profi Torf-Ton Substrat eingesetzt.

Warum verliebte Köche die Suppe versalzen

Mai 23

Einen Streifzug durch die Welt der Hormone unternimmt Marco Rauland in seinem unterhaltsamen Buch und zeigt uns die komplexen Prozesse, die sich beispielweise in erotischen Momenten ergeben. Das Zusammenspiel zwischen Vasopresssin, Testosteron, aber auch dem Prolaktin zeigen die Höchstleistungen, die von unserem Körper geleistet werden.

 

« Older Entries